Boulefreunde Bonn-Auerberg
        Boulefreunde Bonn-Auerberg

In dubio pro Boule

Zwischendurch mal eine ruhige Kugel schieben? Beim Boule haben Sie die Möglichkeit dazu. Den Kugelsport aus Frankreich spielen mittlerweile Anhänger in der ganzen Welt, nicht zuletzt, weil nahezu jeder ihn ausüben kann.

Streng genommen liegen die Ursprünge des Boulespiels gar nicht in Frankreich sondern reichen zurück bis in die Antike. So empfahl unter anderem bereits der griechische Arzt Hippokrates das Spielen mit den Kugeln aus gesundheitlichen Gründen. Bald verbreitete sich der Sport im Römischen Reich. Später entstanden daraus Boccia in Italien und das Boule in Frankreich.
Wobei der Boule-Begriff in Deutschland etwas irreführend ist, da er als Sammelbegriff für viele Kugelsportarten verwendet wird. Schließlich heißt "Boule" im Französischen auch nichts anderes als "Kugel". Tatsächlich unterscheidet man jedoch unter vielen verschiedenen Arten zu spielen: Während in Italien das bereits erwähnte Boccia verbreitet ist, in Großbritannien das Bowls, entwickelte sich auch in Deutschland eine eigenständige Form des Kugelspiels – das Boßeln.
In Frankreich gibt es hingegen eine Vielzahl verschiedener Ausprägungen, die sich meist je nach Region unterscheiden. >>

Gemein ist fast allen Boule-Spielen hingegen das Spielprinzip: Die Kugeln müssen mit einem gekonnten Wurf möglichst nahe an einem Ziel platziert werden. In Frankreich nennt man eine Zielkugel übrigens "Cochonnet", auf Deutsch "Schweinchen". Mit etwas Geschick können dabei auch die Kugeln des Gegners weggestoßen werden.

Die bekannteste und nicht nur in Deutschland meistverbreitete Spielvariante ist das Pétanque. Kein Wunder, denn diese Version lässt sich an fast jedem Ort ohne viel Aufwand betreiben und ist damit der perfekte Freizeitsport zum Ausgleich nach einem harten Arbeitstag – also wie geschaffen für den Mann von heute. Entstanden ist das Pétanque im Jahr 1907 aus der Boule-Variante Jeu Provençal, die sehr viel sportlicher ist und nach strengeren Regeln gespielt wird. Die Ausmaße des Spielfelds sind etwa doppelt so groß wie beim Pétanque. Die Kugel wird auf einem Bein stehend geworfen und diese Position muss der Spieler so lange halten, die die Kugel zum Stillstand gekommen ist. Alternativ kann er auf gegnerische Kugeln "schießen". Dafür muss er drei Schritte Anlauf nehmen und die angesagte Kugel auch tatsächlich treffen. Beim Pétanque wird beim Wurf grundsätzlich kein Anlauf genommen, sondern aus dem Stand geworfen – und zwar mit geschlossenen Beinen. Aus diesem Umstand leitet sich auch der Name ab. "Pieds tanqués" heißt auf Französisch sinngemäß "geschlossene Füße". Die beiden Wörter verschmolzen mit der Zeit zu "Pétanque".

 

 

Denn um es endlich einmal herauszusagen,

der Mensch spielt nur,

wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist,

und er ist nur da Mensch, wo er spielt.

                                                                                          Friedrich Schiller



 

"Boulespieler sind sowohl die friedlichsten

als auch die verrücktesten Menschen der Welt"

                                                             Honore de Balzac

 

 

"Diese wackeren Boulspieler sind nicht jene,

die sich nicht an einer Revolution beteiligen werden."                                                                            gesagt im Jahre 1851

 

 

 

 

 

 

 

"Der spielt, als wenn er den Papst in der Tasche hätte!?"-

      

"Nein das ist er! Na, dann schönes Spiel"



C' est le pied!

 

 

Zum Boulespiel gehört Sonne und Theatralik,

Nichtstun und Pastis.


Aber nicht nur dies.

 

 

Beherzige bei allen taktischen Erwägungen -

                      Es kann aber auch alles ganz anders sein.

Um Missverständnissen vorzubeugen:

"Fanny küssen" ist nicht etwa eine Belohnung, sondern bedeutet,                  ein Spiel 0:13 zu verlieren!                                               

Der Brauch stammt angeblich aus Savoyen. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg gab es im Café von Grand-Lemps eine Kellnerin namens Fanny. Der Legende nach durften Kunden, die beim Boulespiel verloren hatten, ohne auch nur einen Punkt erzielt zu haben, ihr zum Trost einen Kuss geben - einen auf jede Wange, wie es sich gehört.

Eines Tages ereilte auch den Bürgermeister von Grand-Lemps dieses Missgeschick, und er wollte sich ebenfalls von Fanny trösten lassen. Ob Fanny nun irgendetwas gegen ihn hatte oder ihn nur öffentlich bloßstellen wollte, ist nicht bekannt. Jedenfalls stellte sie sich auf einen Stuhl, hob ihren Rock hoch und streckte dem Bürgermeister ihren Hintern entgegen! Der Bürgermeister wollte nicht kneifen (im übertragenen Sinn, versteht sich) und gab Fanny zwei herzhafte Küsse - auf den Hintern!

Da nicht immer eine Fanny zur Stelle ist, die bereitwillig ihren Hintern zur Verfügung stellt, ist es Sitte, überall dort, wo Boule gespielt wird, eine Fanny parat zu haben. Die unglücklichen Verlierer müssen dann in aller Öffentlichkeit eine Fanny in Form eines Gemäldes oder einer Skulptur küssen.

So wurde aus dem einstigen Trost die "schlimmste" Strafe für         jeden Boulisten!

Quelle : Pétanque - Verband Baden-Württemberg

Ohne Boulebezug.......aber interessant.
Druckversion | Sitemap
© Dieter Schade